Wer im Sommer die anderen Sonnenanbeter um sich herum beeindrucken möchte, sollte sich so langsam aber sicher mit dem Sport machen anfreunden. Ganz ähnlich ist das auch bei allen, bei denen im Sommer der Schulabschluss ansteht. Aber lernen sollen die halt, anstatt Sport zu machen. Oder zusätzlich. Ihr wisst was gemeint ist.
Nachhilfe? Klingt ja super spannend.
Wer hier jetzt Ironie riecht, darf sich zu seinem fabelhaften Geruchssinn beglückwünschen. Genau dieses Problem plagt unser Nachhilfe-Projekt auch seit seiner Entstehung. Wie wir damit umgehen und welche Lösungen wir gefunden haben, möchte ich euch in diesem Artikel näher bringen.
Wozu Nachhilfe? Kann man nicht alleine lernen?
Klar. Man kann auch alleine duschen. Zusammen machts aber mehr Spaß. Um an den letzten Absatz anzuknüpfen: Wir versuchen lernen interessanter zu machen. Nach reichlich Überlegen und mit Erfahrung aus zahllosen Stunden Einzel- und Gruppennachhilfe haben wir kurzerhand drei wesentliche Punkte ausgemacht, die zum Nachhilfe-Erfolg beitragen. In wie fern die auch noch zum Lernerfolg beitragen wird sich am Klausurtag unter Beweis stellen. Los gehts:
1. Niemand enttäuscht gerne andere
Schön, dass hier die Analogie zum Sport wieder so super passt. Genauso wie beim täglichen Gang ins Fitnessstudio, ist auch beim Weg zum Mathebuch der eigene Schweinehund häufig die größte Überwindung. Umso mehr hilft es deswegen, wenn wir wissen, dass ein Freund dort wartet und enttäuscht ist, wenn wir ihn versetzen. Niemand garantiert, dass das lernen tatsächlich effektiver funktioniert als wenn wir alleine wären – aber zumindest wird überhaupt gelernt.
2. Lern du doch mal Geschichte auf Kantonesisch
Vorausgesetzt du sprichst kein Kantonesisch und bist mit einem anderen Alphabet aufgewachsen, dann ist das vermutlich eine wesentlich größere Herausvorderung als das ganze auf Deutsch zu tun. Die Sprachbarriere ist ein gewaltiges Problem, dass sich nicht nur in den Noten in Deutsch niederschlägt. Einen Muttersprachler an der Seite zu haben, der jedes Missverständnis aus dem Weg räumen kann, ist bei der Klausurvorbereitung fast unerlässlich.
3. Ach, das braucht doch eh kein Mensch. Oder?
Eben doch. Wenn man auch sonst nichts aus der Schulzeit mitnimmt, dann hat man zumindest das Lernen gelernt. Diese Einsicht wird spätestens dann brutal deutlich, wenn man eine Zeit lang mit Menschen arbeitet, die nie in ihrem Leben die Gelegenheit hatten eine Schule zu besuchen.
Leider zieht sich die Unlust zum Lernen genauso durch andere Kulturkreise, wie durch unseren eigenen. Deshalb ist es einer unserer Schwerpunkte den Menschen klar zu machen wie wichtig es ist zu lernen um ihre Wünsche zu verwirklichen.
Unser erster Lösungsansatz: Einzelbetreuung
Meinte ich nicht eben noch, dass zusammen Lernen mehr Spaß macht? Nein. Zu zweit ist man auch schon nicht alleine. Wer schonmal die Sammelduschen im Schwimmbad benutzt hat, weis, zwei Leute sind völlig ausreichen.
Unser Plan für die Einzelbetreuung zielt darauf ab einen einzelnen Schüler an einen Lehrer zu vermitteln, mit dem er wöchentlich den Schulstoff wiederholen kann und offene Fragen klärt. Der größte Teil der engagierten Lehrer sind Studenten, es finden sich aber auch alle anderen Altersgruppen bei uns. Wird vermutlich Zeit, dass wir auch unter den Lehrern Meetups organisieren.
Der Unterricht findet in fast allen Fällen beim Lehrer oder Schüler zuhause statt, obwohl auch Räume in den Bibliotheken, Jugendtreffs, o.ä. zur Verfügung stehen. Bis jetzt wurde aber noch niemand im Keller eingesperrt, glück gehabt. Selbstverständlich spricht die Raumsituation aber auch eher für Einzelunterricht als für größere Gruppen – größere Räume, am besten mit Tafeln, müssen I.d.R. bezahlt werden. (Wir arbeiten da gerade an einem Deal mit einer Berufsschule in Nürnberg, siehe 2. Lösung)
Alle Tandems aus dem letzten Jahr können übrigens berichten erfolgreich den Abschluss geschafft zu haben! Eine haben sogar gleich geschafft eine Ausbildung an Land zu ziehen und lernen weiterhin zusammen :).
Achtung Werbung: Wir haben immrnoch wahnsinnig viele Schüler, die dringend Unterstützung in verschiedenen Fächern brauchen (in Nürnberg)! Wenn du einen neuen Menschen kennenlernen willst und wöchentlich Zeit hast dich zum Lernen zu treffen schreib uns: Info@WirHelfenAnkommen.de
Die zweite Lösung: Fächerbezogene Crash-Kurse
Im krassen Gegensatz zur entspannten Einzelbetreuung steht unsere Idee von Crash-Kursen. Für jedes Prüfungsfach (insgesammt 8) soll es einen Kurs geben, der in einer Woche den gesamten (zum Bestehen notwendigen) Stoff durchnimmt und sich alle 8 Wochen wiederholt. Insgesammt gibt es damit von Januar bis zu den Prüfungen 3 Zyklen. Das 3 mal 8 mal 8 Prinzip nennen wir das. Klever, was?
Spaß beiseite, es geht darum allen Schülern einen Anlaufpunkt zu bieten um nochmal bei “Adam und Eva” anfangen zu können, sollte man im Unterricht nicht mitkommen. Zusätzlich dazu soll es vorbereitete Unterrichtsmaterialien geben, die bei den Schülern regelmäßig unvollständig sind (Wer daran Schuld hat wollen wir gar nicht wissen ;-)).
Die Kurse werden in den Räumen einer Berufsschule in Nürnberg stattfinden, mit der wir z.Zt. Noch Gespräche führen. Um eine Klasse mit 15 Schülern zu unterrichten halten wir einen regulären Klassenraum mit einer Tafel/Beamer unerlässlich. Selbstverständlich sind wir auch mehr als glücklich alternativen vorgeschlagen zu bekommen. Unterrichtet werden die Kurse von Hauptberuflichen, überaus engagierten Lehrern, die mit in die gesamte Konzeption eingebunden sind. Da die Hauptverantwortung bei ihnen liegt soll ihnen die Zeit allerdings auch angemessen vergütet werden.
Hier liegt der derzeitige Engpass (Achtung: Alle, die sich einbringen wollen jetzt aufpassen!); die Finanzierung ist noch nicht endgültig geklärt. Einen Teil wird die Stadt Nürnberg übernehmen, jedoch vermuten wir, dass etwa die Hälfte der Kosten noch offen ist. Mögliche Abhilfe können zwei Dinge schaffen:
- Großzügige Spender (Jetzt spenden), oder
- Ehrenamtliche Lehrer
Wer sich jetzt angesprochen fühlt: Wir freuen uns von dir zu hören.